Hausnummer 11 in Katzbach

Haus Nr. 11 baym Fischer, dieser Hausname ist seit 1735 durchgehend nachweisbar und hat sich bis dato auf dem Anwesen erhalten.

Das Fischerhaus wie es noch 1959 bei der Fahnenweihe ausgesehen hat.

Dieses Fischerhaus (linkes Haus auf dem Foto) war auch einmal das Pfarrerhaus, der Pfarrhof bzw. das Pfaffenhaus

Aufnahme aus dem Jahre 1954
Aufnahme aus dem Jahr 2004

Im Jahr 1577 "residiert" der Geiganter Pfarrer (Pfaffe)  in Katzbach im Fischerhaus. Vom Michael Mausser wurde für den kalvinistischen Pfarrer Samuel Stör  in Katzbach ein Güetl mit 15 Tagwerk Felder und Wiesen um 170 Gulden gekauft und zwar am 28. 8. 1616. (Urkunde 3458 Staatsarchiv Amberg) Dazu schreibt am 25. März 1845  der Geiganter Schullehrer Josef Viertl:

Südwestlich von Geigant erhebt sich bei dem nahen Dorfe Sinzendorf ein kegelförmiger Berg, vulgo Pleschberg, auf dessen Höhe die ohngefähr 50 Schritte im Umfange fassende länglich runde Ringmauer eines in Ruin gestürzten Gebäudes steht. Dieses Gebäude soll, der übereinstimmenden Sage zufolge, eine lutherische Kirche (Pleschkirche) gewesen sein. Der Pfarrer davon habe in 3/4 Stunde von da entlegenen und gegen Südosten situiertem Dorfe Katzbach im sogenannten Fischerhaus seinen Wohnsitz gehabt, und sich daselbst in der Art mit Verfertigung von Pflügen (als Wagner) beschäftigt, daß er wenn er sonntags seine Pfarrkinder im feiertäglichen Schmucke seiner Kirche zuwallen sah, und zuweilen erst dadurch auf den hl. Tag aufmerksam wurde, nur seine Pflüge, deren er regelmäßig je einen an jedem Werktage lieferte, nachzählte, und dann seinem Sonntagsamte nacheilte. 

vor 1699 besaßen das Anwesen Hanns und Ursula Grueber

Andre Schneider aus Altenmarkt und seine Ehefrau Margaretha kaufen am 6. 7. 1702 das Sölden-Anwesen von Hanns Grueber und seiner Ehefrau Ursula. Am 25. 11. 1702 nehmen beide einen Kredit in Höhe von 34 Gulden von Georg Dankerl in Katzbach (Hausnummer 1) auf, siehe dazu die Obligation bzw. den Schuldschein. Zu diesem Zeitpunkt war das Anwesen eine Sölde, also ein Viertlhof. Als Bürge tritt Wolf(gang) Buchschmid aus Katzbach auf.

Georg Platzer von Obernried und seine Ehefrau Margaretha wirtschaften ab dem 9. 6. 1707

Am 3. 6. 1709 enden mit einem gerichtlichen Vergleich die Erbauseinandersetzungen wegen der verstorbenen Ehefrau von Hanns Gruber. Mit involviert waren dabei Georg Plöz Hausnummer 4 in Katzbach, Buchschmid Michael Hausnummer 7 in Katzbach, Plazer Georg (siehe unten) sowie Michael Meixlsperger in Häuslarn. Gruber hatte weder einen Ehe- und Erbvertrag, noch hatte seine Ehefrau ein Testament gemacht. Es kam zu keiner Klage vor Gericht.

Andree Carl

Der ledige Leinewebergeselle Michael Jacob wirtschaftet ab 2. 1. 1730 und heiratet dann Catharina

Wolf Fischer übernimmt lediger weise am 14. 2. 1735 und heiratet dann Barbara 

Quittung für Michael Jacob vom 6. 4. 1740 über die Rückzahlung des am 2. 1. 1730 aufgenommenen Kredites

Hans Georg Achaz und die Braut Margaretha Stainer von Katzbach übernehmen 1. 7. 1760

Hans-Georg Paure aus Geigant und Margaretha, die Wittwe des o. g. Achaz bewirtschaften den Viertelhof ab 20. 4. 1771

Abschrift Fassion Rustikalkataster Juli 1808 StaA HR Kataster Waldmünchen 33 147

wie in obiger Fassion beschrieben, übernimmt Peter Bauer und seine Braut Urschula, Tochter des Mühl Sigl von Massing ab 3. 2. 1800

Peter Bauer als 1/4 Hof Besitzer laut Rustikalkataster

Peter Eckert erwirbt laut Brief vom 18ten Mai 1827 vom Peter Bauer zu Katzbach gegen Anheirathung dessen Tochter Anna Maria das Anwesen mit aller Ein= und Zugehör um 1100 fl. (Liquidationsprotokoll Seite 21 vom 3ten November 1837 Steuergemeinde Katzbach).

Der ¼ tl Hof

Pl. No. 15a Wohnhaus und Stall unter einem Dache dann Stadel, Schupfe Backofen Hofraum

Blutzehent von Lämmern das zehnte Stück oder unter zehn von jedem Lamm 3 xr zur Pfarrei Gleissenberg

Ohne Obst und Gartenzehent

Getreidzehent zur 10ten Garbe 2/3 mit Vorgriffsrecht Gutsherrschaft Geigant 1/3 Pfarrei Gleissenberg 
Grünzehent vom Flachs fixirt ohne sonstigen Grünzehent

Gerichtsbar zum kgl. Landgericht
Erbrechtsweise grundbar zum kgl. Rentamt

Mit Maierschaftsfrist 1 fl 22 x 4 hl (fl = Gulden, x bzw. xr = Kreuzer, hl = Heller)
Grundstift 47 x 4 hl
grundherrl. Scharwerkgeld 38 x
Küchendienst 5 x

Zur Pfarrei Gleissenberg
vom fixirten Grünzehent ein halbes Pfund gehechelten Flachs im Anschlag zu 6 x

Laut Brief vom 18. Mai 1827 einschließlich lit (= litera = Buchstabe) B von Peter Bauer zu Katzbach gegen Anheiratung dessen Tochter Anna Maria mit aller Ein und Zugehör um 1100 fl käuflich übernommen. Quelle: Steuerkataster Waldmünchen 250 StAA Amberg

1842 Hofgröße 19 Tagwerk

Peter Eckert (siehe Auswanderungen)

Johann Hoegerl

ab dem Jahr 1865 Josef und Frieda Stadler

2. 5. 1906 Josef und Franziska Stadler geborene Wagner, Söldnerseheleute, (Gesch. Reg. Nr. 738 u. Gesch. Reg. No. 329)

Franz-Xaver Stadler * 25. 2. 1916 und Ehefrau Frieda, geb. Mühlbauer

Im Jahr 1967 Übernahme und Aufstockung des Wohnhauses durch Konrad (Hartl) und Anna Neumeier geborene Stadler * 25. 7. 1940

noch heute gehört zum Haus die "Fischer Pfoffa Wies" = Pfaffenwiese, was sicher auch ein Hinweis auf den Pfarrer in Katzbach ist.

Seit 2019 besitzt das Anwesen der Sohn Markus Neumeier, geboren am 8. 5. 1975

© by Josef Ederer Katzbach 33 Nov. 2006