Auswanderer aus dem Raum Katzbach

Auswanderer, die Katzbach aus der Not heraus den Rücken kehren mussten und im Ausland  ihre Zukunft sahen. Namen, Daten, Fakten.

Auswanderungen aus der ehemaligen Gemeinde Katzbach

 
mit Familie
Protokoll v. 2. 6. 1845

Peter Eckert Viertelhöfler von katzbach bringt an, dass er gedrängt von den Gläubigern, sein Anwesen bereits verkauft habe, gemäß welchem ihm ein reines Vermögen von 1100 fl. Nebst der Aussaat bleibt ……….

Er sei nun gesonnen, mit seinen 7 Kindern nach Nordamerika auszuwandern und bittet, ihm hierzu die Erlaubnis zu erteilen.

Auf die öffentliche Ausschreibung hin melden 9 Gläubiger Forderungen an. Peter Eckert erkennt die Schuld an; nachdem er sie beglichen hat, wird die Auswanderungsbewilligung am 16. 8. 1845 erteilt. Peter Eckert Krämerssohn, geb. am 14. 7. 1797 zu Geigant.

(Ehefrau zu obigem)
Geb. Bauer, Söldnerstochter geb. 2. 4. 1801 in Katzbach
Kinder     Katharina * 06.04.1828

            Franziska * 17.12.1830

            Andreas * 19.01.1833

            Anna Maria * 06.03.1835

            Barbara * 14.05.1838

            Georg * 03.11.1839

            Theresia * 11.03.1842

Taglöhner von Katzbach, ledig, um 1904 nach Fremont in Nebraska ausgewandert, er erhält mit 37 Jahren einen Reisepass nach Amerika, nach 1900.

Ein Josef Wagner von Katzbach reist ebenfalls mit ihm aus.
 

Fischer Michael
*10.04.1879 in Häuslarn, Dienstknecht. Mutter Inwohnerstochter um 1899: Wohnort Amerika – ebenso seine Mutter Fischer Barbara

Beschäftigung in der elterlichen Landwirtschaft, um 1927/28 ausgewandert nach Amerika (mitgeteilt aus Katzbach)

Bauerssohn. Beschäftigung in der elterlichen Landwirtschaft, um 1883/84 nach Wisconsin in Amerika ausgewandert, hat dort eine eigene Farm.

* 02.12.1880 in Häuslarn, um 1900: „In Amerika, ebenso seine Eltern“ Hausladen Johann und Barbara geb. Streck. Hausladen Johann erhält um 1884 einen Reisepass nach Amerika, er ist 38 Jahre alt.
 
*5.12.1865 in Häuslarn, Dienstknecht, sein Vater ist Halbbauer. 1884: im Mai mit dist.pol. Bewilligung nach Amerika ausgewandert. In den achtiziger Jahren erhält ein M. H. v. K. einen Reisepass mit seiner Familie für Amerika

Karl Karl
* 16.04.1877 in Häuslarn um 1897: „In Amerika – ebenso seine Eltern – Karl Adam und Therese geb. Ruhland

1892: in Genoa, Nebraska, Amerika, erhält mit 28 Jahren einen Reisepass für Amerika, um 1891. Sohn des Josef Keil, Halbbauer, welcher am 18.11.1893 in Häuslarn starb.


* 26.01.1883 in Katzbach, Bauersknecht, ledig.
31.03.1903 ohne Erlaubnis nach Amerika, in Stuart, Nebraska, USA dort als freiwilliger Soldat, Wirtschaftspächter und Fabrikarbeiter tätig.

*04.02.1868 in Katzbach, Knecht, Vater ist Häusler, nach Platzmount in Nebraska, Amerika ausgewandert, er heiratete dort eine Amerikanerin, „sie verstand kein deutsches Wort“ Georg Stadler ist dort bei einem Feuerüberfall erschossen worden. (mitgeteilt von H. N. N. von Katzbach

* um 1890, Schwester des obigen, am gleichen Ort. Hat dort den Fabrikarbeiter Engel Johann von Döfering geheiratet. (mitgeteilt v. obigen).
 
Ledig von Katzbach. In der elterlichen Landwirtschaft beschäftigt, sein Vater war Halbbauer. Um 1904: „damals gingen 5-6 Personen aus der Gegend fort“, ebenfalls in Platzmount in Nebraska.
 
Streck Barbara

Sie erhält mit 19 Jahren, um 1892 einen Reisepass für Amerika und wandert aus nach Wisconsin, dort wird sie als „Farmersehefrau“ bezeichnet.

Streck Josef
Bauerssohn von Katzbach erhält um 1892 mit 24 Jahren einen Reisepass nach Amerika, Sohn des Georg Stadler, der am 14. 11. 1897 in Häuslarn starb. Um 1892: in Buffalo, dort Fabrikarbeiter, hat eine Frau von Gleissenberg in Amerika geheiratet.

Urban Katharina
Inwohnerstochter von Katzbach 1847 nach Amerika (Intel. Bl. 28. 04. 1847, S. 8529) Nordamerika mit

Lommer Johann von Geigant


Fünffinger Michael aus Geigant

ledige Bauerstochter wanderte nach New York aus

und Frank Georg von Häuslarn


Vater: Häusler und Fuhrwerksbesitzer von Katzbach erhielt um 1892 einen Pass nach Amerika, war zuerst in Buffalo, es gefiel ihm aber dort nicht und er ging als Knecht auf eine Farm und erwarb schließlich Grund und Boden. Jetzt in Platzmount, Nebraska, hat dort eine eigene Farm. Heiratet: eine Scheuerer von Waldmünchen

Vater: Häusler und Fuhrwerksbesitzr. Häuslersohn von Katzbach erhält mit 23 Jahren einen Reisepass nach Amerika. Um 1892: „in Buffalo“, dort Fabrikarbeiter, die Eltern seiner Frau stammen aus der Umgebung von Amberg, sie selbst ist schon in Amerika geboren.

Vater wie oben
Ausgewandert um 1904, hat eine eigene Farm im Staate Nebraska, kam aus Amerika zurück und verheiratete sich mit Schwarz Franziska von Geigant, sie gingen dann gemeinsam wieder nach Amerika zurück (Bruder des Georg und Johann Wagner).

Heimatort Katzbach Bauerstochter, 24 Jahre alt. Vermögen: 300 fl. 30. 7. 1847 Bewilligung zur Auswanderung. „Aussicht auf besseres Fortkommen“ über Bremen nach N.Y. mit Michael Fünffinger von Geigant abgereist.

Maria und Katharina
Im Jahr 1908 nach Amerika ausgewandert. Katharina heiratete Sepp Schmaderer Thonberg und kaufte in Amerika einen Bauernhof. Maria heiratete Alois Babl Klinglmühle, Bauerssohn und kaufte eine Farm.

Alt Anna Maria Kühnried
Auswanderung nach New York

Pläßel Georg
Mit Geschwistern Hans und Anna aus Häuslarn wanderten im Jahr 1840 nach Österreich aus.

1910 nach Amerika Mittelwesten ausgewandert

1928 nach Mittelwesten ausgewandert, lebt in San Franzisco.

Hauptziel der Auswanderung: 

Nordamerika, das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten von Nordamerika war das Land, das sich für eine Besiedlung durch deutsche Einwanderer am besten eignete. Je mehr Deutsche in Amerika eine neue Heimat fanden, um so größer wurde die Anziehungskraft dieses Landes, zumal die Auswanderung nach dort immer mehr aufhörte, ein großes Wagnis zu sein. Drüben waren Freunde und Verwandte, die halfen. Alles das wirkte in hohem Grade mit, die natürlichen Vorteile, die Nordamerika den deutschen Auswanderern bot, noch mehr hervorzuheben. Nordamerika war das Land der Gewissens- und Religionsfreiheit, es hatte eine freie Staatsverfassung, unermessliche Strecken Landes, die der Besiedlung harrten. Es war Neuland und hatte doch früh geregelte und sichere Rechtsverhältnisse. Klima und Bodenbeschaffenheit waren den nordeuropäischen ähnlich. Es lag Europa am nächsten und hatte eine vorwiegend nordeuropäische Bevölkerung.

In der Gesamteinwanderung Nordamerikas nimmt die deutsche Auswanderung eine herausragende Stelle ein. Bis Ende des 19. Jahrhunderts stand sie an zweiter Stelle und wurde nur von der Einwanderung aus Großbritannien einschließlich Irland überragt. Nachstehend die Staaten, die laut Dr. Wilhelm Mönckmeier 1900 den größten Anteil an Einwohnern deutscher Abstammung besaßen:

Pennsylvanien, New York, Ohio, Illinois, Missouri, Wisconsin, Michigan, Kansas, Texas, Massachusetts, Iowa, New Jersy, Maryland, Indiana, Minnesota.

Von den deutschen Einwanderern zeugen noch heute viele Orts-, Straßen- und Personennamen, die zum Teil dann amerikanisiert wurden, aber doch noch ihre deutsche Herkunft verraten. Darunter befinden sich die Namen mehrer US-Präsidenten und sonstiger Politiker. Viele deutsche Ortsnamen, darunter Berlin, Hamburg, Altoona, Frankford, Hanover, Strasburg, finden sich insbesondere in Pennsylvanien, sowie in den Staaten des Mittelwestens.

Die Pennsylvanien-Deutschen in Südosten dieses Staates sind übrigens die einzigen, die heute noch deutsch sprechen, während anderenorts die deutschen Einwanderer und ihre Nachfahren zumeist die deutsche Sprache in der zweiten und dritten Generation aufgegeben haben.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Millionen deutscher Einwanderer, darunter Tausende aus der Oberpfalz, durch ihren Fleiß, und ihre Tüchtigkeit dazu beigetragen haben, dass die Vereinigten Staaten von Nordamerika heute das reichste und mächtigste Land dieser Erde sind.

Die Auswanderungsbewegung dauerte von ca. 1830 bis 1932, wobei zu bemerken ist, dass die höchste Auswanderungszahl in den Jahren 1846 – 57, 1864 – 73, 1880-93 und 1923 erreicht wurde. 
Laut Dr. Kurt Sander: Auswanderungsgründe waren unter anderem: Hunger, drückende Gemeindelasten, geringe Löhne, Mangel an Arbeitsplätzen, Verödung der Hammerindustrie, geringe Erträge, Einschränkung der Streu- und Holzabgabe, Armut, Überangebot an Arbeitskräften, Eingehen der Webereien, gesetzliche Beschränkungen der Verehelichung.

Weitere wesentliche Gründe waren: verlockende Gerüchte, Einladungen, persönliche Briefe, Übersendung der Schiffskarten, Auswandererbriefe, Anziehungskraft des Ziellandes, verwandschaftliche und bekanntschaftliche Beziehungen.

Aus dem ehemaligen Landkreis Waldmünchen liegt eine Beschreibung der Auswanderung vor. Danach wird die Zahl der Auswanderer nach Übersee in der Zeit von 1780 – 1950 auf 1400 Personen geschätzt. Die Auswanderer werden zwar namentlich aufgeführt. Auch die zeitliche Zuordnung zu jeder Person die ausgewandert ist, kann nachvollzogen werden.

Im Übrigen bietet sich hier wieder das gleiche Bild für die Zeit von 1880 bis 1900: 26 von 41 Gemeinden mit einem Bevölkerungsrückgang, die sich fast über das ganze Kreisgebiet verteilen, stehen lediglich 9 Gemeinden mit steigenden bzw. 6 mit stagnierenden Einwohnerzahlen gegenüber. Selbst die Kreisstadt Waldmünchen hat Einwohner eingebüßt. Die letztgenannten Gemeinden finden sich mehr im Südwesten des Kreises.

Insgesamt hat der Landkreis in der Zeit von 1871 (16230 Einwohner) bis 1910 (15940 Einwohner) 290 Personen verloren. Gemessen am Reichsdurchschnitt müsste er jedoch in dieser Zeit eine Einwohnerzahl von 25700 erreicht haben. Mithin beträgt der Wanderungsverlust 9470 Personen. Wenn man annimmt, dass die Auswanderung in diesem Zeitraum vielleicht 800 der o. g. 1300 Personen umfasst, so sind das lediglich 8,4 % der Abwanderer. Es ist festzustellen, dass auch hier die überseeische Auswanderung nicht entscheidend ins Gewicht fällt. (aus Familienkundliche Beiträge Nr. 30, 2005, Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz e. V.)
 
© by Josef Ederer Katzbach 33 Dez. 2005 

 

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