Hausnummer 19 in Katzbach

Haus Nr. 19 beym Müllner

s kloane Mühlerl, die kleine Mühle mit Mühlrad. Die Fundamente sind noch heute sichtbar. Sie stand unterhalb der Straße ungefähr auf der Höhe vom Leiglschneiderhaus und ist in etlichen Urkunden als Nebenmühle genannt.

Zur Mühle gehörend: Kloans Mühlerl 1926
Kloans Mühlerl im Jahr 1930
Aufnahme 1988 der Ruine kloans Mühlerl
Aufnahme der Katzbacher Mühle aus dem Jahr 1927
Aufnahme aus dem Jahr 1950
Mühle im Katzbachtal im Jahre 1988
Neues Wohnhaus erbaut 1999
Nordseite des neuen Hauses

 

am 21. Juni 1462 verkauft Anna, Witwe des Jörg Mülner an Hans Mülner zu Piberpach das Erbrecht auf der Mühle zu Katzbach für 17 ß (Regensburger Pfennige)  Hier ist unter anderem der Urkundentext zu finden, sowohl im Original-Wortlaut, als auch transkribiert nachlesbar:

gilt berechtigt: Herr Ulrich von Waldaw zu Waldturn. Siegler: derselbe.

In einer anderen Katzbacher Urkunde ist im Jahre 1483 der ehrsame Conrad Püchler der Müller genannt.

Althammer Hans und Magdalena

Michael Althammer ledig übernimmt am 28. 1. 1701

Andree Mickhl 28. 6. 1708

Hans Hueber aus Steinlohe heiratet die Tochter Dorothea und übernimmt mit ihr am 20. 11. 1741 die Katzbacher Mahlmühle

Hans-Georg Kulzer von Tiefenbach und Maria übernehmen ab dem 9. 2. 1765 das Mühlanwesen

Quittung vom 14. 2. 1765 über die Rückzahlung von 110 Gulden

Michael Kulzer ledig wirtschaftet auf der Mühle ab 24. 2. 1781

Abschrift Fassion Rustikalkataster Juli 1808 StaA HR Kataster Waldmünchen 33 160/161

Wie in obiger Fassion beschrieben, übernimmt am 17. 6. 1793 der ledige Andrä Wuez aus Zillendorf die Mühle.  

Wittwe Barbara Wutz

10. 5. 1815 Adam und Margarethe Wutz

Adam Wutz, laut Brief vom 10ten Mai 1816 von der verwittibtem Mutter Barbara Wutz mit dem Besitze Lit (= litera = Buchstabe) D sammt Ein= und Zugehör um 1200 fl käuflich übernommen. (Liquidationsprotokoll Seite 197 vom 3ten November 1837 Steuergemeinde Katzbach)

Müller, Adam Wutz

Der Viertlhof mit radizirter Mahlmühle und Schneidgerechtigkeit

Pl. No. 34a Wohnhaus und Mahlmühle mit einem Gange unter einem Dache, Schupfe, Stallungen, Backofen, Stadel mit Schupfe und 3 Schweinställen dann die im Jahre 1819 neuerbaute Sägmühle und Hofraum 
Pl. No. 193 ½ die im Jahre 1836 neu erbaute Mahlmühle mit Wohnstube

Blutzehent von Lämmern das zehnte Stük oder unter zehn von jedem Lamm 3 xr zur Pfarrei Gleissenberg

Ohne Obst und Gartenzehent

Gerichtsbar zum kgl. Landgericht
Erbrechtsweise grundbar zum kgl. Rentamt laut Regierungsdekret vom 22. Juni 1836 in Veränderungsfällen mit fixirtem Handlohn zu 100 fl (fl = Gulden, x bzw. xr = Kreuzer, hl = Heller)
Hievon 1/20 = 5 fl
Grundstift 1 fl 10 x 4 hl
grundherrl. Scharwerkgeld 45 x
Küchendienst 10 x
fixirtes Hofschmalz 28 x 7 hl
vom fixirten ganzen Getreidzehent von Pl. No. 206 a b Grundzins an Haber 45 x

Besondere Leistungen
Dem Mesner in Geigant jährlich 
eine Korn}
eine Gerste} Läutgarben
als Fastenspeise
eine Schüssel voll Korn in unbestimmten Maaße

Laut Brief vom 10. Mai 1813 einschließlich lit (= litera = Buchstabe) B und D von der verwittibten Mutter Barbara Wutz sammt Ein und Zugehör um 1200 fl erkauft

Illiquide Forstbezüge
aus dem Gesamtstande dem zur Revier Gleissenberg gehörigen Staatswaldungen. Nach dem gegenwärtigen Stande besteht der Bezug
a) in dem zur Reparatur der althandlöhnigen Wohn und Oekonomie Gebäude benöthigten Bauholze an unbestimmten Plätzen nach vorheriger Anweisung unentgeldlich jedoch gegen Entrichtung des Hauerlohnes und 3 xr Anweisgeld pr. Stamm. Die Säg und Schindelbäume und das vom Bauholz abfallende Ast und Oberholz muß um den laufenden Forstpreis ersteigert werden
b) der Waldweide vom 1. März bis Michaeli mit Hornvieh, was mit eigenem Futter beim eigenen Hause überwintert war. Den kann gegen Entrichtung des herkömmlichen Hofschmalzes. Die Weide darf jedoch nur auf Einweisung und an den Waldstand unschädlichen Plätzen unter Aufsicht des Hirten ausgeübt werden.

Grundbar zum kgl. Landgericht 
Mit dem Gute lit A als verbunden zu betrachten jedoch handlohnfrei 
Mit lit A erworben. Quelle: Steuerkataster Waldmünchen 250 StAA Amberg

1836 Neubau der Mahlmühle Haus Nummer 19 laut Kataster Seite 53 v. 23. 1. 1902

Laut Protokoll vom 11. 7. 1857 betrieb Adam Wutz eine Mahlmühle, (Standort heutiges Anwesen), eine Nebenmühle (kloans Mühlerl Standort auf der Höhe des Leiglschneiderhauses, ca. 15 m unterhalb der heutigen Kreisstraße) und eine Schneidmühle. (Standort ca. 150 unterhalb des kleinen Mühlerls Haus Nummer 19 1/2). Lt. dem o. g. Protokoll wurde die Schneidmühle im Jahre 1857 neu projektiert, das heißt, umgebaut oder neugestaltet. Die Holzschneidmühle war erstmals nachweislich in der Uraufnahme im Jahre 1831 durch die Vermessungsbehörde, seinerzeit Neunburg vorm Wald im 1. Lageplan eingezeichnet. Die Wasserführung erfolgte über dem Wasserrad, nachdem hier ca. 8 Höhenmeter Unterschied waren, ist anzunehmen, dass das Wasserrad einen ähnlich großen Durchmesser hatte. Der Wasserradkasten war nicht mit Ziegeln sondern  aus Natursteinen erbaut. Gespeist wurde die Mühle durch die 2 Mühlbäche Katzbach und Haselbach. Da die Wasserkraft für ein Schneidgatter heutiger Vorstellung nicht ausreichte, ist anzunehmen, dass nur mit 1 Gatter-Sägeblatt geschnitten werden konnte. Die Holztrift erfolgte über den sehr steilen Ost- bzw. Westhang ins Katzbachtal. Die Holzschneidmühle bestand bis ca. 1910 bzw. 1920 und wurde dann aufgelöst. (Katasterblatt 53 v. 23. 1. 1902)

Somit hatte Katzbach über mindestens drei Genrationen hinweg 3 Mühlen im Dorf. Die Fundamente der Schneidmühle waren bis zum Straßenbau 1990 noch sichtbar und wurden mit dem anfallenden Auffüllmaterial höhenmäßig durch Josef Wutz jun. ausgeglichen bzw. zugeschüttet.

29. 12. 1860 Georg Wutz, lt. Übergabsurkunde Lit Reg. Nro. 645 Die Eltern Adam und Margaretha Wutz wohnen von da ab bis zu ihrem Lebensende in der Nebenmühle (kleines Mühlerl)

Wutz Georg und Barbara, geb. Hausladen Bauerstochter aus Wührhof

19. 8. 1891 Wutz Wolfgang, siehe dazu Übergabsvertrag vom 19. 8. 1891 laut Urkunde Gesch. Reg. Nr. 633 v. 4. 12. 1896 bzw. Urkunde Gesch. Reg. Nr. 490 v. 19. 8. 1891.

Wolfgang Wutz, * am 5. 3. 1869  und Anna, geb. Malterer aus Döfering * am 26. 7. 1875 verehelicht im Mai 1895 siehe dazu Ehe- u. Erbvertrag vom 26. 8. 1895 (erste Ehe) Anna verstarb 1897.

13. 7. 1897 Alleineigentümer Witwer Wolfgang Wutz

Wolfgang Wutz und Ehefrau Walburga, geb. Unverzart Ehe- u. Erbvertrag Gesch. Reg. Nr. 281 v. 3. 5. 1898 (zweite Ehe)

Wolfgang Wutz war außerdem erster Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher, der Gemeinde Katzbach

am 3. 9. 1923 Kauf des Grundstückes Pl. Nr. 181 hinterer Häuslbergteil Hutweide zu 0,457 ha = 1,34 Tgw lt. Urkunde Gesch. Reg. Nr. 536. Bemerkenswert daran ist die Kaufsumme: 62 Millionen Mark. Man bedenke, dass der Kauf in die damalige Wirtschaftskrise  und in die Geldentwertung fällt.

Wutz Josef

Bis 1930 wurden unterhalb der Mahlmühle noch Ziegel hergestellt. Das Material wurde aus der Lehmgrube entnommen, der Lehm wurde mit Ochsen gestampft bis er geschmeidig war und dann wurden in vorgefertigten Holzformen die Ziegel geschlagen. Es hat sich ausschließlich um Vollziegel im Format und Volumeninhalt von ungefähr  7,1 x 11,5 x 24,0 cm gehandelt. Sie wurden in der Sonne und in der bestehenden Ziegelschupfe soweit getrocknet, dass sie nicht wieder auseinanderfielen und dann in einem Ofen gebrannt. Die Ziegelschupfe wurde 1930, nachdem der Katzbacher Wirt gebaut hatte, abgerissen.

10. 3. 1928 Wutz Josef und Karolina, geb. Buchschmid aus Katzbach lt. Urkunde Gesch. Reg. nr. 176, Wutz Josef senior war Bürgermeister der Gemeinde Katzbach

Wutz Josef heiratet am 18. 5. 1961 Barbara, gebl. Dobmeier aus Premeischl, * 15. 12. 1936. Wutz Josef junior war der letzte Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Katzbach.

Schön Josef Ast und Ehefrau Karolina, * 11. 2. 1962, geb. Wutz

Im Oktober 2007 wurde die Viehwirtschaft aufgegeben, die Landwirtschaft an sich wird durch die Familie Schön aus Ast weiterhin fortgeführt. Für Fremde und Urlauber ist inzwischen die Katzbacher Mühle ein dauernder Anziehungspunkt.

© by Josef Ederer Katzbach 33 Okt 2007