Haus Nr. 12 beim Roßbauern Konrad auf der Sandwiese
früher beym Wölfl in Katzbach. Der Hausname ist auf den Wolf Puechschmid zurückzuführen und existierte somit seit 1694.
Konrad Ederer, * 4. 3. 1935 und Barbara, * 23. 5. 1936, geb. Mühlbauer erbaut im Jahre 1962
Die Geschichte der "wandernden Hausnummer" hat damit zu tun, dass diese Nummer ehemals zum Wölfel Haus gehört hat. Als 1962 das Genehmigungsverfahren für den Neubau anstand beschloss der Katzbacher Gemeinderat kurzerhand, die "Wölfel-Hausnummer" dem Roßbauern Konrad zuzuweisen, da das Wölfelhaus ja nicht mehr existierte. Das Haus stand ungefähr da, wo heute der Katzbacher Löschweiher ist. Bei den Renovierungsarbeiten im Herbst 2006 wurde beim Abdichten des bachseitigen Dammes noch ein Steinkanal gefunden, der vermutlich auf das Wölfel-Haus zurückgeht.
Weitere Beispiele der "wandernden Hausnummer" in der Altgemeinde Katzbach sind das Haus mit der Nummer 1 auf dem oberen Rosshof, sowie das Hausnummer 11 in Häuslarn, ehemalig Hausnummer 5 1/2.
Geschichte des Wölflhauses:
Wolf Puechschmidt besitzt das Gut seit dem 17. 10. 1694
Laut Obligation vom 20. 10. 1706 leihen sich Wolf Puechschmidt und Ehefrau Maria von der Kirchenstiftung Ast 22 Gulden. Bürgen sind die beiden Katzbacher Adam Puechschmidt (Hausnummer 7) und Albrecht Gräßl (Hausnummer 10). Eine Obligation ist ein Schuldschein. Vermutlich waren Wolf und Adam Puechschmidt Brüder oder zumindest verwandt.
Georg Puechschmid und Anna erhalten das Anwesen vom Vater am 5. 7. 1732
Georg Alt von Gleißenberg und seine Braut Catharina wirtschaften ab 18. 8. 1761
(siehe dazu Herstättenbeschreibung aus dem Jahr 1762, Amt WÜM Nr. 387)
Abschrift Fassion Rustikalkataster Juli 1808 StaA HR Kataster Waldmünchen 33 148/149
wie in obiger Fassion beschrieben, übernimmt Matthias Alt am am 26. 2. 1793 das Anwesen.
Im Jahr 1808 hält Mathias Alt den 1/4 Wölfl-Hof im Steuerkataster mit einer Hofgröße von 24 Tagwerk genannt
Peter Alt und Katharina
Witwe Katharina mit Kindern
Andreas Alt erwirbt laut Brief vom 5ten Juni 1822 auf Ableben des Vaters Peter Alt nun der Mutter Katharina und der Geschwister um 1000 fl. (Liquidationsprotokoll Seite 129 vom 3ten November 1837 Steuergemeinde Katzbach)
Der ¼ tl Hof
Pl. No. 18 Wohnhaus und Stall unter einem Dache dann Schweinstall, Stadel, Schupfe, Backofen und Hofraum
Blutzehent von Lämmern das zehnte Stück oder unter zehn von jedem Lamm 3 xr zur Pfarrei Gleissenberg
Getreid dann Grünzehent vom Flachs zur zehnten Garbe und zum zehnten Büschel 2/3 mit dem Vorgriffsrechte Gutsherrschaft Geigant 1/3 Pfarrei Gleissenberg ohne sonstigen Grünzehent
Getreidzehent ganz fixiert auf Grundzins
Gerichtsbar zum kgl. Landgericht
Erbschaftsweise grundbar zum kgl. Rentamt laut Regierungsdekret vom 22. Juni 1836 in Veränderungsfällen mit fixirtem Handlohn 38 fl 57 x (fl = Gulden, x bzw. xr = Kreuzer, hl = Heller)
Hievon 1/20 = 1 fl 56 x 7 hl
Grundstift 1 fl 15 x
grundherrl. Scharwerkgeld 38 x
Küchendienst 5 x
fixirtes Hofschmalz 28 x 7 hl
vom fixirten ganzen Getreidzehent der Pl. No. 80 a Grundzins an Haber 32 x 4 hl
Sonstige Leistungen
Dem Mesner in Geigant jährlich
eine Korn} Läutgarben
eine Gerste}
als Fastenspeise
eine Schüssel voll Korn
ohne bestimmtes Maaß
Laut Brief vom 5. Jänner 1822 einschließlich lit (= litera = Buchstabe) B auf Absterben des Vaters Peter Alt von der Mutter Katharina und den Geschwisterten um 1000 fl erkauft. Quelle: Steuerkataster Waldmünchen 250 StAA Amberg
am 31. 12. 1895 sind Georg Alt und Theres im Grundsteuerkataster Buchschmid Umschr. Verz. Nr. 221 als Besitzer genannt.
Übernahme des Grundes um ca. 1914 durch die Katzbacher Mühle. Zwei Schwestern wohnten dann beim Müllner.
Siehe zum Wölfel Haus auch den Lageplan aus dem Jahr 1831
im Hintergrund das Kellergrasslhaus und der Himmelberg
© by Josef Ederer Katzbach 33 Nov. 2006