Katzbacher Erfindungen

Josef Weiss, Katzbach 8 1/2 ein in Vergessenheit geratener Erfinder sowie Elisabeth Ederer, Katzbach 33 haben beide durch ihre Kreativität Erfindungen eingereicht, die patentiert wurden.

Weiß Josef –„ Ein in Vergessenheit geratener Erfinder“

Erfinder Josef Weiss, Katzbach 8 1/2

In Katzbach ist heute nicht mehr bekannt, dass Josef Weiß, Katzbach, Haus Nr. 8 1/2 sich viele Jahre seines Lebens mit allen möglichen Erfindungen beschäftigt hat. 

Josef Weiß wurde am 26.05.1886 in Katzbach geboren und ist am 19.02.1947 verstorben.

Eine Vielzahl seiner Erfindungen meldete er als Patent an, konnte daraus aber nur wenig finanziellen Erfolg verzeichnen.

Alle Patente waren den sog. „Patent-Büros“ vorzulegen.
Diese erklärten sich bereit, die weitere Abwicklung zu übernehmen sowie bei der Vermarktung einer Erfindung behilflich zu sein.
Soweit aus den Unterlagen ersichtlich ist, wirtschafteten sie aber oft in die eigene Tasche.

Das nachstehende Schreiben des Herrn Dudenhöffer zeigt hier dieses Problem auf.

 

Für 20 verschiedene Erfindungen liegt ein mehr oder wenig vorhandener Schriftverkehr vor.
Nachstehend werden einige der Patentanmeldungen näher aufgeführt bzw. erläutert.

Markierung gesunkener Schiffe  - Jahr 1914

Am 19.03.1914 erfolgte beim kaiserlichen Patentamt in Berlin die Patentanmeldung „Vorrichtung zum Anzeigen des Ortes untergegangener Schiffe“.

 

Begründungsschreiben:
„Nach vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen, deren Zweck darin liegt, den Ort versunkener Schiffe auf der Meeresoberfläche kenntlich zu machen oder auf der Wasseroberfläche von großen Strömen, Seen, Buchten, usw. Da die Schiffe oft wertvolle Ladung bergen, aber nicht aufgefunden werden, weil deren Lage am Meeresgrund unbekannt ist und andere Schiffe oft nicht zur Stelle sind, welche den Ort des Untergangs feststellen können, so soll diese Vorrichtung nach dem Untergange auf lange Zeit hinaus eine Kennzeichnung für dessen Lage bilden.
Bei Schiffen, welche in verhältnismäßig geringer Tiefe gesunken sind, soll die Vorrichtung dazu dienen, vorüberfahrende Schiffe in solchen Fällen häufig mit den Masten und anderen hochstehenden Teilen fast bis in die Fahrstraße hineinragen.
Die Vorrichtung besteht aus einem für gewöhnlich mit dem Schiff lösbar verbundenen Schwimmkörper, der durch ein aufrollbares Zugorgan derart mit dem Schiff gekuppelt ist, dass er sich beim Untergehen des Schiffes infolge seines Auftriebes selbsttätig hebt und dabei eine nachgiebige Verbindung mit dem Schiff Aufrecht erhält.
Durch diese durch ein abrollbares Zugorgan hergestellte nachgiebige Verbindung bleibt der Schwimmkörper an die Untergangsstelle gebunden und schwimmt auf der Wasseroberfläche. ...

Das entsprechende Begründungsschreiben ist nicht auffindbar.


Verbesserung an einem Torpedo zur Verwendung bei der Kriegsmarine – Jahr 1935
Es ist lediglich die Anmeldung beim Reichswehr-Ministerium vorhanden. Ob sich das Ministerium näher mit der Sache befasst hat, ist nicht bekannt.

 


Konstruktion eines Rettungsbootes
Weitere Unterlagen als der Schriftverkehr  mit der Patent-Agentur „Fortuna“ sind nicht vorhanden.
Wie in vielen anderen Fällen, hat der Erfinder nur Auslagen zu verzeichnen.
Im Dezember 1912 teilte „Fortuna“ abschließend noch mit, dass sie mit einem Großkapitalisten in Verbindung steht, der sich für die Sache interessiert.

  

Beinkleidhalter für Schuhe – 1914
Die Erfindung eines Beinkleidhalters bzw. Hosenschoners beschäftigte den Erfinder das ganze Jahr 1914.
Ein umfangreicher Schriftverkehr, vor allem mit dem beratenden Ingenieur für Patentwesen sowie dem Deutschen Volksverein für Erfinder lassen erkennen, wie schwierig es war, eine zum Patent angemeldete Erfindung auch zu vermarkten.
  
Schreiben des Deutschen Volksvereins für Erfinder


  

Photographischer Apparat für Geländeaufnahmen  - 1917

Josef  Weiß dachte hier vor allem an Aufnahmen aus den Schützengräben. Er befand sich zu dieser Zeit im Reservelazarett  in Amberg und war nach Katzbach beurlaubt. Da er wieder mit dem baldigen Fronteinsatz rechnen musste, fragte er bereits 2 Wochen nach Vorlage seiner Erfindung beim Kriegsministerium nach, ob die Idee realisiert werden kann.
Er erhielt aber keine Antwort mehr.

  

Verfahren zur Herstellung von Volks-Heilkräuter-Nahrung  - 1937
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Heilkräftigungs- und zugleich Volksnahrungsmittels aus naturreinen Heilkräutern in gepresster und schwach gebackener Form mit und ohne Bindemittel aus Honig, Zucker, geriebenen Früchten. 
Das Reichspatentamt in Berlin machte immer wieder neue Einwände geltend und der Schriftverkehr zog sich über 2 Jahre hin.

  


Nikotinfangende Einsatzhülse für Zigarrenspitzen 1914
Hier musste er sich lange mit dem Kaiserlichen Patentamt in Berlin herumschlagen, da bereits eine französische Patentschrift mit der gleichen Erfindung vorlag.
Josef  Weiß machte geltend,  dass seine Einsatzhülsen aus Papier seien, die besonders aufsaugungsfähig seien und getränkt werden können.
Die Einsätze nach der französischen Version waren aus Metall.

 


Schärf-Apparat für Sensen
Wann diese Erfindung zur Anmeldung kam, ist aus den Unterlagen nicht ersichtlich.
Es dürfte die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gewesen sein.
Josef Weiß kam selbst aus der Landwirtschaft und seine Ablehnung gegenüber dem herkömmlichen Wetzstein dürfte seine Überlegung, einen neuartigen Schärfapparat zu erfinden, beflügelt haben.

  

Obige Unterlagen wurden vom Neffen des Erfinders Herbert Weiss, wohnhaft in Altenmarkt bei Cham zur Verfügung gestellt.

 

1998 erhält Elisabeth Ederer, Katzbach 33, ein Patent für die Erfindung eines Peritoneal-Katheter-Suspensoriums für Dialyse-Patienten.

Die Anmeldung beim Deutschen Patentamt in München erfolgte 1996.

 


Dabei handelt es sich um eine wärmende Aufnahmetasche des Bauchkatheters für Heimdialysepatienten. Erreicht wird nebst Schmerzfreiheit des Patienten eine bequeme, schnelle Unterbringung und eine einfache Handhabung des Katheters. Die Aufnahmetasche als Kleidungstück besteht aus dehnfähigem und wärmendem körper- und hautschonendem Baumwolljersey mit Dakonwatte als Polsterung. 

 

Mit ihrer Erfindung war sie u. a. am 6. 8. 1998 auf der Innovationsbörse der Wirtschaftsjunioren Deutschland als Ausstellerin in Bonn und 1999 im Zentrum der Medizin- und Feinwerktechnik in Spaichingen, Baden-Württemberg vertreten. 

 

Erfinderin Elisabeth Ederer, Katzbach 33


In den Dialysefachzeitschriften "Diatra Journal 3-98" und „der dialysepatient“ 4 vom Juli 1998 wurde ihre Erfindung von der medizinischen nephorologischen Fachwelt ebenfalls als bahnbrechende Innovation gewürdigt. 

© by Josef Ederer Katzbach 33, Okt. 2012

 

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