Das Feuerlöschen und Baumsägen der Katzbacher hat sich gelohnt. Nach zwei Prüfungen besiegelt die Katzbacher Feuerwehr die Paten- und Ehrenpatenschaft mit den Sinzendorfern und Geigantern.
Am Samstag den 11. 4. 2014 hat die FFW Katzbach mit dem erfolgreichen Patenbitten bei der FFW Sinzendorf und der FFW Geigant die letzte Hürde auf dem Weg zum großen Jubelfest aus dem Weg geräumt. Pfarrer Pater Johnson Kattayil zelebrierte einen Gedenkgottesdienst für die Katzbacher Feuerwehr, umrahmt mit einer Messe von Michael Haydn, die die Blaskapelle „Da Blechschon“ gestaltete. Auf dem Geiganter Kirchplatz nahm dann anschließend der Jubelverein mit sämtlichen Festdamen, -burschen und der Katzbacher Bevölkerung Aufstellung. Unter den Klängen vom „Blechschon“ marschierten die Katzbacher Richtung Mehrzweckhalle in Geigant. Das obligatorische Fass Bier wurde von Josef Vogl auf einer wunderschön geschmückten alten Radltrage, sprich einem hölzernen Schubkarren vor dem Festzug dorthin befördert. Hier warteten bereits der zukünftige Patenverein die FFW Sinzendorf mit ihrem Kommandanten Michael Stangl und der zukünftige Ehrenpatenverein die FFW Geigant mit ihrem Kommandanten Richard Gschwendtner und Vorstand Reinhold Bierl.
Die Katzbacher Wehr hatte alles aufgeboten: Voran gingen der Festleiter Michael Bücherl, der Kommandant Christian Bauer, sowie der Vorstand Herbert Schichl, die Festmutter Juliane Bauer und die Festbraut Ramona Schichl. Ebenfalls mit dabei die ehemalige Festmutter Elisabeth Ederer und die ehemalige Festbraut Martina Poigler, sowie der Ehrenkommandant Oskar Reuter und der ehemalige Bürgermeister Josef Wutz. Last but not least die hübschen Festmädchen- und burschen der Jubelwehr. Sowohl der Schirmherr und erster Bürgermeister Markus Ackermann als auch der Ehrenschirmherr Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler ließen es sich nicht nehmen, bei der Übernahme der Patenschaften mit anwesend und teilweise bei den Aufgaben sogar mit behilflich zu sein.
Aber ganz so einfach wollten traditionsgemäß die Sinzendorfer und die Geiganter ihre Zusage nicht geben, und damit das Aushandeln der Konditionen nicht zu lange dauerte, hatten sie sich an den guten alten Brauch des Holzscheitlkniens erinnert. Neben dem Festleiter Bücherl hatten auch der Kommandant Bauer, sein Fize Feiner und der Vorstand Schichl dieses nicht ganz schmerzfreie Vergnügen auf einem über dem Weg liegenden Holzstamm.
Michael Bücherl trug das Patenschaftsanliegen in Versform und mit der verlockenden Aussicht auf Freibier vor:
Mia samma heit zu Eich her kemma net ganz ohne Not,
doch sog´n ma mia zuerst amol a herzlichs „Grias Gott"!
Scho lange Zeit wiss mas, erst heit´ ham mia den Muat
Eich offiziell zu sogn, wo uns der Schuh drucka tuat.
Ihr wisst´s es scho lang, ihr Junga, ihr Alten,
mia wolln des Joar im Juni unser Gründungsfest halten.
Zu dem schöna Fest kimmt dazu nebn'bei,
von unserm neia Feierwehrauto die Weih,
Dazu braucht ma natürlich, wie könnt´s anders sein,
schon seit jeher an Patenverein.
Mia mecht ma uns do heit um
die Freiwillige Feierwehr Sinzendorf bemüh´n,
und doan notfalls sogar scheitlknie´n.
Um unserer Bitt Ausdruck zu verleih´n
kemma mia heit ned ganz allein.
So derf´ma mia eich präsentieren
Festdamen und Festkinder, die des Fest verzieren.
Festmutter und Festbraut san a ganz fesch dabei, beim ganzen Festverein,
do kinnts ihr gar nimmer sogn nein.
Schirmherr- und Ehrenschirmherr san mit aufmarschiert,
damit des Ganze a was wird.
Und schließlich no – drauf is Verlass
a Rhaner Bier, a ganzes Fass.
Hergestellt nach altem Brauch,
wohl bekomm´s Euch
– und uns natürlich auch.
Ja und oans möcht i eich etz no sogn,
danach müßts ihr gar net frogn.
16 Joar is her,
do war ma mir der Patenverein von eirer Wehr.
Beim 100 jährigen Gründungsfest, mir wer´n mas ned vergessn,
das mir do in Sinzendorf bei eich san g´sessn
San lustig gwen, ham gfeiert und trunga
und als Patenverein, stolz unsa Fahna gschwunga.
Etza kinnts ihr eich revanchieren,
und unser Fest als Patenverein zieren.
Mit Euch wolln wir drei Tage lang feiern und Stimmung machen,
unsere Kameradschaft und Freundschaft pflegen und ganz viel lachen.
Drum bitten wir Eich, die Sinzendorfer Wehr,
etz offziell,
seids unser Patenverein beim Fest, des machat echt wos her.
Eich als Paten zum ham, wad für uns a groußa Gewinn
ihr habts an Humor und do steckt Power drin.
Kemmts als Paten und seids unsre Gäst,
bei unserm Katzbacher Jubelfest.
Sagts etz zuar, sagt einfach ja,
dann wär des Bitten a scho gar.
Der Sinzendorfer Kommandant Michael Stangl begrüßte den Jubelverein der FFW Katzbach wie folgt:
Wir begrüßen Euch mit Eurer Fahna, Euch Katzbacher Feuerwehrweiba und –manna.
Auch die Prominenz habts ihr dabei, des hoist, es mou wos größeres sei.
Bei Euch in Katzbach wird das 125-jährige Gründungsfest bald sein, drum solln wir Euch machen den Patenverein.
Die Sinzendorfer allesamt, freuen sich schon auf dieses Ehrenamt.
Aber so leicht geht das bei uns doch nicht, wir ham für Euch no a kleine Aufgab hergricht.
Erst wenn ihr die bestanden habt, stehn wir als Patenverein parat.
Erst kürzlich haben wir vernommen, ihr habt ein neues Fahrzeug bekommen.
Da braucht ihr Euch nicht zu genieren, auch uns das gute Stück einmal vorzuführen.
Zum Fest wird wohl zu rechter Zeit, das gute Stück gleich eingeweiht.
Dabei habt ihr es wahrscheinlich nicht,
darum ham wir für euch einen Nachbau hergricht.
So dürft ihr zum Feuerwehrhaus marschieren, um einen Einsatz zu absolvieren.
Daraufhin wird die „Stützpunktfeuerwehr Katzbach in Spe“ mit einer alten Handsirene alarmiert, es brennt. Sogleich stürmt die Dorfelite mit Vorstand Herbert Schichl, Kommandant Christian Bauer, Fize Stefan Feiner, sowie Schirmherr Markus Ackermann und Ehrenschirmherr Franz Löffler zum „Gerätehaus“ um die Schutzkleidung anzuziehen. Die todesmutigen Katzbacher begeben sich auf Position. Alle sind bereit zum Ausrücken, doch oh Schreck, das Tor klemmt. Davon lassen sich die Männer natürlich nicht aufhalten, denn in Katzbach ist es „Tradition, dass man ausrückt, ohne das Tor vorher zu öffnen“. Schon vor Jahren hat sich diese Methode als hoch effizient herausgestellt, wenns pressiert. Weil die Katzbacher dank direkter Durchfahrt als erste Feuerwehr am Einsatzort ist. So nahmen die Sinzendorfer die Katzbacher gehörig auf die Schippe. Aber noch mit einer weiteren Schikane ließen sich die Sinzendorfer die Patenschaft „nass“ bezahlen: Die Katzacher Löschmannschaft musste, um das lodernde Feuer löschen zu können, mit löchrigen Eimern das Wasser vom Geiganter Löschweiher bis zur Kübelspritze transportieren. Aber die beiden Kommandanten legten sich gehörig ins Zeug und nach kurzer Zeit hatten Schirmherr Ackermann und Ehrenschirmherr Löffler den Brand gelöscht. Dem nicht genug verlangten die Sinzendorfer als Draufgabe, vom unmittelbar zusammengewürfelten Katzbacher Spitzenchor eine Sonderimprovisation von „Atemlos“. Nun endlich führte dieser tolle Chorgesang, professionell auf der Gitarre durch die Sinzendorfer Mädels begleitet schließlich zum Erfolg und die Sinzendorfer sagten die Patenschaft offiziell zu.
Wieder kniend trug nun Festleiter Bücherl seine zweite Bitte an den künftigen Ehrenpatenverein FFW Geigant vor:
An Patenverein hab'n mir etz scho,
doch a Ehrenpatenverein, der geht uns no o
Drum bitt ma mia de Gächater Feuerwehr,
macht´s uns an Ehrenpaten, des dad uns g´frein sehr.
In Uniform und feschem Kleid,
mit Blasmusi san ma mir aufmarschiert heit,
Festmutter, Festbraut und's ganze Festgefolge lassen se des net nemma,
san mit der Katzbacher Feierwehr zu eich uma kemma.
Scho zwoa moi in jüngster Vergangenheit ham mia g´habt die Ehr
mit eich als Patenwehr.
Vor 25 Jahr unser 100-jähriges Gründungsfest
und a 1995 bei der Gerätehausweih, warts ihr mit dabei.
Und weil ihr des damals habts so guat bestritt´n,
drum mecht ma eich desmoi als unsern Ehrenpatenverein bitt´n.
Ihr seid immer gut drauf und habts a Schneid,
und a immer die richtigen Leit.
Werd`'s seng, es wird als stimma,
recht viel mehr sog i owa etz nimma.
Im Juni woll'n wir dann feiern drei Tog mit a'nand,
des kinnts ihr guat, des is uns bekannt.
Doch derf ma s'Feiern heit a ned vergessen,
denn mia ham a Musi, Bier und später gibt’s a no wos zum Essen.
Drum mecht ich Euch bitten aus ganzer Kraft,
nehmt's doch bitt schön o, die Ehrenpatenschaft.
Die Geiganter Wehrmänner schoben gleich eine weitere Aufgabe für die Katzbacher hinterher. Vorstand Ben Bierl sagte: Griast eich Gott alle mitanand, mia san´s d´Feierwehr vo Geigant. Zum Patenbitten hat´s heit do, und fragt´s um die Ehrenpatenschaft bei uns o. D´Festmutter und d´Festbraut hat´s a mit daba, weils ja sunst koa schais Patenbitten ned war. D´Schirmherrnschaft hod a an Termin ned vergessen, ist ja logisch gibt´s ja a wos umasunst zun Essn. A Fassl Bier hat´s a mit daba, wahrscheinlich is eh scho laar. Bevor mia, ja dazou sogn, maist´s eng schon o a wenig blong. Do gengt´s vira und schnet´s den Bam entzwei, dann san ma mit dabei.
Es galt für die knienden Katzbacher einen mit Blumen wunderschön geschmückten Holzstamm mit 2 Schwingsägen zu zersägen. Schwitzend und keuchend zogen der Festleiter, die beiden Kommandanten und der Vorstand die beiden Sägen durch den Stamm, aber der wollte nicht so ohne weiteres nachgeben. Die Geiganter hatten ihn wohlweislich mit einer Stahlarmierung präpariert.
Aber in weiser Voraussicht hatten die gewieften Katzbacher seitwärts das passende Werkzeug parat und konnten mit einer mitgebrachten Motorsäge unter tosendem Applaus des zahlreichen Publikums dann doch die geforderte mühsame und schweißtreibende Aufgabe meistern.
Mit einem sympathischen Handschlag bekräftigte der Festleiter mit dem Sinzendorfer und dem Geiganter Kommandanten die neue Freundschaft und die enge Verbundenheit mit den Nachbarfeuerwehren. „Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben, damit das Katzbacher Gründungsfest unvergesslich wird“, versicherten im Gegenzug die Führungskräfte der Geiganter und Sinzendorfer Wehren. Zum feierlichen Besiegeln der Patenschaften kreuzten die Träger der 3 Vereine ihre farbenprächtigen Feuerwehrfahnen.
Der Katzbacher Festleiter zum Schluß: Im Namen der Katzbacher Feierwehr derf ich mich für eire Zusagen recht herzlich bedanken und eich versichern, dass mir uns sakrisch gfrein und glaubt`s mas, es werd ses a net berein.
Hurtig wurde das von den Katzbachern mitgebrachte Bierfass vom Schirmherrn Markus Ackermann mit mehreren Schlägen angezapft. „Ozapft ist. Und eitz dad i song, trink ma miteinander auf ein schönes Fest“, meinte dieser. Danach wurde in die Turnhalle eingezogen, wo die frisch besiegelte Patenschaft gefeiert wurde. Der Paten- u. Ehrenpatenverein luden die zahlreich erschienen Gäste aus den Orten Katzbach, Sinzendorf und Geigant zum Essen und die FFW Katzbach zu den Freigetränken ein. Vor dem Essen sprach der Ortsgeistliche Pater Johnson Kattayil ein kurzes Tischgebet.
Der Katzbacher Festleiter Bücherl bedankte sich in seiner Ansprache für die hervorragende Organisation, die zum Großteil Michael Stangl aus Haschaberg geschultert hat ebenso wie bei den Geigantern, die für das Vorbereiten der Turnhalle gesorgt hatten. Ehrenschirmherr Franz Löffler betonte, dass er wegen des dörflichen Zusammenhaltes immer wieder gerne nach Katzbach, Geigant und Sinzendorf kommt, und Schirmherr Ackermann sprach für die 3 Nachbahrwehren von einer lange bewährten Freundschaft. Sowohl Andrea Löffler, Peggy Ackermann, Juliane Bauer und Ramona Schichl erhielten von den Organisatoren bunte Blumensträuße.
Vorfreude auf eine Riesengaudi.
Die Katzbacher betonten, dass sie mit Sinzendorf und Geigant eine sehr gute Wahl getroffen haben. Die Festtage in Katzbach werden bestimmt eine Riesengaudi, stellte Festleiter Bücherl fest. Die Paten und Ehrenpaten sicherten eine zahlreiche Unterstützung für das 125-jährige Gründungsfest mit Fahrzeugweihe vom 20. – 22. 6. 2015 in Katzbach zu.
© by Josef Ederer Katzbach 33, April 2015